Zu Beginn des ersten Weltkrieges spaltete sich die internationale und nationale Arbeiterbewegung an der Frage der Stellung gegenüber diesem Krieg. Die großen sozialdemokratischen Parteien hatten einen Burgfrieden mit den jeweiligen nationalen Bourgeoisien geschlossen. Dies bedeutete, dass innenpolitische Konflikte und wirtschaftliche Auseinandersetzungen zurückgestellt und so die Kriegspolitiken mitgetragen und unterstützt wurden.
In zahlreichen europäischen Ländern spalteten sich daraufhin oppositionelle Gruppen von der Sozialdemokratie ab und bildeten kommunistische Organisationen.
Aus dieser Situation heraus entstand zwischen dem 29. Dezember 1918 und dem 1. Januar 1919 aus verschiedenen linksrevolutionären Gruppen die KPD. Die Parteigründung stellte die offizielle Trennung der revolutionären Linken von der Sozialdemokratie dar. Unter der Führung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wurde ein marxistisches Programm formuliert sowie der Aufbau einer sozialistischen Wirtschaft und die politische Macht der Räte propagiert.
Ein wichtiger Bestandteil der KPD-Politik Mitte der 20er Jahre war der Aufbau des »Roten Frontkämpferbundes« (RFB), welcher als »Propaganda«- und »Demonstrationsarmee« agieren sollte. Durch ihn wurden Demonstrationen mit anschließendem Kulturprogramm veranstaltet, um Mitglieder für die KPD zu werben.
Wo es möglich war, versuchte der RFB die zahlreichen völkischen und faschistischen Veranstaltungen jener Zeit zu verhindern.
Nach den Unruhen aufgrund der innenpolitischen Lage vom 1. bis zum 3. Mai 1929, bei welchen die Polizei Demonstrant_innen und Unbeteiligte erschoss und verletzte, dem so genannten Blutmai 1929, wurde der RFB verboten und in der Illegalität in kleinerem Maße weitergeführt.
In Folge des Verbotes des RFB hatte die KPD keine Massenorganisation mehr, die als Organ der Einheitsfront ihre Politik auf die Straße trug und parteilose Arbeiter_innen organisieren konnte.
Nach dem ersten großen Erfolg der NSDAP 1930 gründete die KPD deshalb den »Kampfbund gegen den Faschismus« als überparteiliche proletarische Massenorganisation zum Kampf gegen Faschismus.
Im Jahre 1932 wurde dann im Zuge des »Roten Massenselbstschutzes« die »Antifaschistische Aktion« ins Leben gerufen: »Die Antifaschistische Aktion muß durch den organisierten roten Massenselbstschutz in breitester Einheitsfront den Mordterror des Hitlerfaschismus brechen. Die Antifaschistische Aktion muß durch den Massenkampf für eure Forderungen, für die Verteidigung der Lebensinteressen aller Werktätigen, durch die Streiks der Betriebsarbeiter, durch die Massenaktionen der Millionen Erwerbslosen, durch den politischen Massenstreik der geeinten Arbeiterklasse dem Hitlerfaschismus den Weg zur Macht verlegen! Die Antifaschistische Aktion muß alle Kräfte der Arbeiterklasse und der von ihr geführten Millionen Werktätigen in Stadt und Land zum Einsatz bringen, um der Faschisierung Deutschlands Einhalt zu gebieten, um den blutigen Plan des Hitlerfaschismus zu vereiteln, der die offene faschistische Diktatur über Deutschland aufrichten will!«
Die »Antifaschistische Aktion« beschränkte sich jedoch nicht nur auf die Arbeiterschaft, auch wenn sie den größten Teil ausmachte.
Wegen der teilweise verwirrenden Taktik der KPD war sie jedoch nicht in der Lage, den Sieg des deutschen Faschismus zu verhindern. Die Gräben zwischen SPD und KPD waren zu groß, um wirklich effektiv gegen den Faschismus vorgehen zu können.
Die wichtigste Haltung der KPD kann mit dem Motto Denn Angriff ist die beste Verteidigung beschrieben werden. Die KPD war in der Weimarer Republik die bedeutendste antifaschistische Kraft, die den herrschenden Verhältnissen entgegentrat.
Trotz allem muss eine Kritik an der KPD formuliert werden. Struktur und Charakter der Partei müssen sowohl in ihrem historischen Zusammenhang als auch mit ihrer Widersprüchlichkeit verstanden werden. Eine Partei mit dem Anspruch eine Massenorganisation zu sein, kann, ohne eine grundsätzliche Kritik an Militarismus, Nationalismus, Antisemitismus und Patriarchat zu formulieren, die herrschenden Zustände nicht richtig beschreiben oder verändern. Durch diese Haltung wurden Ideologie und Werthaltungen der bürgerlichen Gesellschaft jener Zeit durch die Partei oft reproduziert.